21.02.2025

Zuckergehalte nur durchschnittlich

Nordzucker hat Mitte Februar eine der längsten Rübenkampagnen in der Geschichte des Unternehmens abgeschlossen. Nach Angaben des Verarbeiters wurden konzernweit hohe Rübenerträge verzeichnet, während die Zuckergehalte leicht unter dem fünfjährigen Durchschnitt blieben. "Die stabilen Temperaturen im Winter sorgten für gute Ernte- und Verarbeitungsbedingungen, sodass die Rüben bis in den Januar hinein eine gute Qualität aufwiesen", fasste CEO Lars Gorissen am Donnerstag (20.2.) zusammen. Trotz der hohen Rübenmengen und der sehr langen Verarbeitungszeit sei die Kampagne insgesamt sehr gut verlaufen.
Bei der australischen Beteiligung Mackay Sugar Ltd., die Rohrzucker erzeugt, sei die Produktion bereits Mitte Januar im Werk Marian beendet worden, berichtete Nordzucker. Es seien insgesamt rund 4,85 Mio. Tonnen Zuckerrohr verarbeitet worden. Starke Regenfälle und Stürme in der Region hätten zuletzt die Ernte des Zuckerrohrs beeinträchtigt, woraufhin in zwei von drei Werken bereits vor Weihnachten die Ernte und Verarbeitung des Zuckerrohrs beendeten worden seien.
Sorgen bereitet Nordzucker insbesondere die stetige Ausbreitung der Schilf-Glasflügelzikade, die Rübenkrankheiten überträgt und sich massiv auf den Zuckergehalt der Rüben und deren Verarbeitungsqualität auswirkt. "Um die Ausbreitung der Zikaden zu stoppen, müssen kurzfristig bereits zugelassene Pflanzenschutzmittel auch für den Einsatz gegen diesen Schädling zugelassen werden", forderte Gorissen. Gleichzeitig intensiviere Nordzucker die Forschung rund um Interaktionen von Wirtspflanze, Zikade und Erreger, die Umstellung der Fruchtfolge und den Anbau von weniger anfälligen Sorten, ebenso die Lagerfähigkeit und Verarbeitungsqualität von Zuckerrüben.
Nordzucker-CFO Alexander Bott wies darauf hin, dass die Preise für Zucker in der EU wegen der Aussicht auf eine große Zuckerproduktion sowie eine verhaltene Nachfrage im Konsum seit Anfang Oktober 2024 sehr schnell und deutlich gefallen seien. "Auch wenn es erste Anzeichen gibt, dass wir die Talsohle erreicht haben und sich der Zuckermarkt etwas erholt, werden wir dennoch durch die niedrigen Marktpreise bei gleichzeitig steigenden Kosten stark belastet", erklärte Bott. Neben dem volatilen Markt gelte es weiter, den Klimawandel sowie die vom Markt eingeforderten CO2-Reduktionen zu meistern. AgE

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