20.01.2025

Mehr Marktregulierung wagen

Das Agrarbündnis spricht sich für mehr staatliche Regulierung im Landwirtschaftssektor aus. "Ein faires Einkommen für die Lebensmittelproduktion muss stärker durch Gestaltung der Agrarmärkte erfolgen", erklärte der Geschäftsführer des Bündnisses, Frieder Thomas, am Donnerstag (16.1.). Anlässlich der Vorstellung des Kritischen Agrarberichts 2025 verlangt das Bündnis von der kommenden Bundesregierung, Vertragspflichten in Milchlieferbeziehungen und ein Verbot des Einkaufs- und Verkaufs unter Produktionskosten durchzusetzen.
Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), Xenia Brand, erinnerte daran, dass im Schnitt täglich acht Höfe aufgegeben würden, da für viele Betriebe keine kostendeckende Bewirtschaftung möglich sei. Die Brüsseler Pläne zur Reform der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) begrüßte sie ausdrücklich. Es sei Teil normaler wirtschaftlicher Rahmenbedingungen, dass sich in Lieferverträgen vorab auf Mengen, Qualität und Preis geeinigt werde. Gleichwohl räumte Brand ein, dass mit der Umsetzung des Artikels 148 der GMO keine Erhöhung der Erzeugerpreise zu erwarten sei.
Agrarbündnis-Geschäftsführer Thomas forderte erneut, die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) auf die Vergütung von öffentlichen Leistungen auszurichten. Umwelt- und Tierwohlleistungen müssten einkommenswirksam entlohnt werden. Der notwendige Umbau der Landwirtschaft hin zu mehr Nachhaltigkeit müsse zudem über Sonderfonds finanziert werden. Die Mittel der GAP würden dafür insbesondere wegen des absehbar schrumpfenden Budgets nicht ausreichen.
Der Vorsitzende des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Olaf Bandt, erinnerte daran, dass dies auch dem Konsens der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) und des Brüsseler Strategischen Dialog (SD) entspreche. Eine neue Bundesregierung müsse die darin gefassten Beschlüsse umsetzen, forderte Bandt. AgE

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