02.12.2024

Die Anspannung steigt

Bei den EU-Ausschüssen der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) steigt mit Blick auf das geplante Mercosur-Abkommen die Anspannung. Wie aus Kreisen des am Donnerstag (28.11.) und Freitag (29.11.) tagenden Präsidiums zu vernehmen war, haben nahezu alle Vertreter der nationalen Delegationen ihre Bedenken respektive Ablehnung zum Ausdruck gebracht. Auch der neue EU-Agrarkommissar Christophe Hansen war vor Ort. Etwas zurückhaltender sollen die Äußerungen vonseiten der Bauernvertreter der iberischen Halbinsel gewesen sein. Traditionell gibt es zwischen Portugal und Spanien vor allem mit dem Mercosur-Mitglied Brasilien engere Handelsbeziehungen.
Nichtsdestoweniger hält die überwiegende Mehrheit den landwirtschaftlichen Teil eines potenziellen Abkommen für unausgewogen. Beklagt werden die „großen Unterschiede“ bei den Produktionsstandards. Zudem enthält das Abkommen nach Darstellung von Copa und Cogeca keine ausreichenden Ausgleichs- oder Notfallmechanismen. Kritik an möglichen Plänen der EU-Kommission eines Ausgleichsfonds für die Landwirtschaft wurden erneut als "Almosen" abgetan.
Hintergrund sind die am 5. und 6. Dezember anstehenden Verhandlungsrunden in der Hauptstadt Uruguays, Montevideo. Selten wurde in den letzten Jahren ein Deal für wahrscheinlicher gehalten. Das erklären zumindest eine Reihe von Kommissionskreisen gegenüber AGRA Europe. Zuletzt hat der Bayerische Bauernverband (BBV) seine Kritik an einem Handelsschluss untermauert. Und der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) hat für nächsten Donnerstag (5.12.) in Freiburg eine „Mahnwache“ gegen den Mercosur-Vertrag angekündigt. AgE

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