27.11.2024

Der Wolf breitet sich weiter aus

Der Wolf breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Das zeigen die Zahlen zum Monitoringjahr 2023/24, die am Dienstag (26.11.) vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) veröffentlicht wurden. Im Rahmen des Monitorings wurden in bestätigten Territorien insgesamt 1.601 Wolfsindividuen nachgewiesen; im Vorjahr waren es 1.339. Das entspricht einem Zuwachs von fast 20%. Im Einzelnen wurden 535 ausgewachsene Tiere, 781 Welpen im ersten Lebensjahr sowie 162 Jährlinge im zweiten Lebensjahr erfasst. Bei 123 Individuen konnte keine eindeutige Zuordnung erfolgen.
Laut Bericht gab es 2023/24 insgesamt 209 Wolfsrudel in Deutschland. Zudem wurden 46 Wolfspaare sowie 19 sesshafte Einzelwölfe bestätigt. Im Vorjahr waren 185 Rudel, 58 Paare und 22 sesshafte Einzelwölfe nachgewiesen worden. Nach Angaben des BfN zeigen die Daten der vergangenen beiden Monitoringjahre einen geringeren Anstieg der Anzahl an Wolfsterritorien als in den Jahren davor. Die meisten Wolfsrudel, nämlich 58, lebten im Monitoringjahr 2023/24 in Brandenburg, gefolgt von Niedersachsen mit 48 und Sachsen 37 Rudeln.
Das Wolfsvorkommen in Deutschland konzentriert sich dem Bericht zufolge - wie in den Vorjahren - auf das Gebiet von Sachsen in nordwestlicher Richtung über Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen. Auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen wurden Wolfsterritorien nachgewiesen. In Baden-Württemberg gab es 2023/24 den ersten Nachweis einer Rudelbildung.
Mehr tote Wölfe
Zugenommen hat im Berichtsjahr auch die Zahl aufgefundener toter Wölfe; deren Gesamtzahl belief sich auf 193, nach 159 im Vorjahr. Ein Großteil der Tiere, insgesamt 150, ist dabei durch Verkehrsunfälle gestorben. Bei elf Wölfen war die Todesursache natürlichen Ursprungs, und bei acht Tieren war die Todesursache nicht zu ermitteln.
Insgesamt fünf Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen, und bei zwei Wölfen waren andere, vom Menschen verursachte Umstände für den Tod verantwortlich, beispielsweise das Verfangen in einem Weidenetz. Insgesamt 13 Wölfe wurden illegal getötet. Bei neun tot aufgefundenen Wölfen wurde illegaler Beschuss festgestellt, der aber nicht ursächlich tödlich war.
Erstellt wurde der Monitoringbericht vom BfN zusammen mit der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Abstimmung mit den Bundesländern. Die Grundlage dafür bildeten Meldungen der Bundesländer, die dafür mehr als 40.000 Hin- und Nachweise auswerteten. Das Monitoringjahr 2023/24 erstreckte sich vom 1. Mai 2023 bis zum 30. April 2024. AgE

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