18.10.2024

Desaströse Erträge an der Ahr

Lange Gesichter bei den Winzern an der Ahr. Verschiedene ungünstige Witterungsbedingungen sorgten für erhebliche Ertragseinbußen im Weinbau und hatten letztlich einen regelrechten Mengeneinbruch zur Folge. Wie der Weinbauverband Ahr am Donnerstag (17.10.) mitteilte, wird das diesjährige Mostaufkommen bei einer geschätzten Ertragsrebfläche von 500 Hektar auf lediglich 14.600 Hektoliter veranschlagt; das wären 25.600 Hektoliter oder rund 64% weniger als im Vorjahr.

Für etwas Zuversicht dürfte bei den Weinbaubetrieben die Tatsache sorgen, dass die Qualität der angelieferten Trauben insgesamt gut ist. Dem Weinbauverband zufolge gibt es jahrgangstypisch über fast alle Sorten hinweg eine relativ hohe Säure. Auch die Mostgewichte erreichten zum Großteil die angestrebten Werte, und die vorhandenen Weine präsentierten sich mit einem vielversprechenden Potenzial.

"Es ist ein teurer Jahrgang 2024. Die Weinbaubetriebe mussten hohen Aufwand - verbunden mit hohen Kosten - betreiben. Der Erlös dagegen ist desaströs", fasste Weinbaupräsident Hubert Pauly die Situation der Winzer zusammen. Zudem stünden in den Weinkellern an der Ahr auch noch Weine des sehr guten Jahrgangs 2023 für die Vermarktung bereit.

Nach Angaben von Pauly hatten die Rebstöcke an der Ahr dieses Jahr zunächst günstige Bedingungen, was für einen frühen Austrieb sorgte. Allerdings hätten Spätfröste den Weinbauern im April einen Strich durch de Rechnung gemacht. Insbesondere höhere Lagen seien teilweise komplett erfroren. Dem sei dann ein nasser Sommer mit wechselhaftem Wetter gefolgt, der den Druck durch Pilzkrankheiten enorm begünstigt habe. Die Zahl der Pflanzenschutzapplikationen habe 2024 etwa 30% über dem Vorjahreswert gelegen und hohe Kosten verursacht. AgE

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