23.07.2024

Weniger Getreide und Raps erwartet

Besonders deutlich wurde die Vorhersage für den Körnermais gesenkt. Die Aussichten für die diesjährige Getreide- und Rapsernte in der Europäischen Union haben sich in den vergangenen Wochen verschlechtert. Das Monitoring Agricultural ResourceS (MARS) der EU-Kommission hat alle seine Ertragsprognosen mit Ausnahme von Weizen und Sommergerste gegenüber dem Juni-Bericht gesenkt. Am stärksten zurückgenommen, nämlich um 4% auf unterdurchschnittliche 72,4 dt/ha, wurde die Erwartung für den Körnermais. Der mittlere Hektarertrag für Wintergerste wird jetzt auf 57,6 Dezitonnen veranschlagt; das sind 3% weniger als vor einem Monat und 2% weniger als das Fünfjahresmittel. Marginal heraufgesetzt wurde indes die Prognose für Weizen, und zwar auf 56,5 dt/ha, was dem mehrjährigen Mittel entspricht. Hauptgründe für die insgesamt schlechteren Ernteerwartungen sind laut MARS die Hitze und Trockenheit in Südosteuropa, während große Gebiete im Westen weiterhin unter ungünstigen feuchten Bedingungen leiden. In Ostungarn, Ostrumänien, Bulgarien und Griechenland sind von den dort hohen Temperaturen bei gleichzeitigem Niederschlagsdefizit vor allem die Sonnenblumen betroffen. So haben die Brüsseler Experten die Ertragserwartung für diese Ölfrucht um 5% auf 20,9 dt/ha gesenkt; das wären 2% weniger als das Mehrjahresmittel. Aber auch der Raps, die wichtigste europäische Ölsaat, hat gelitten. Für diesen setzte MARS die Ertragsvorhersage um 2% auf 31,0 dt/ha herunter. Das wären auch 2% weniger als der Fünfjahresdurchschnitt. Eine Ausnahme zu den insgesamt mittelmäßigen Ertragsaussichten bildet die Sommergerste, für die die Ertragsprognose deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt liegt. Aufgrund anhaltend günstiger Bedingungen in Spanien und Nordeuropa setzte MARS die Ertragsvorhersage für diese Kultur weiter nach oben, und zwar um 1% auf 44,4 dt/ha; das Mittel würde um 9% übertroffen. AgE

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