16.07.2024

Große Sorge vor ASP-Ausbruch

Hauk sieht den Südwesten gleichwohl gut vorbereitet. Beunruhigt angesichts der jüngsten Ausbruchsfälle im Zusammenhang mit der Afrikanischen Schweinepest (ASP) hat sich Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk gezeigt. Auf dem Landesjägertag 2024 vom Landesjagdverband Baden-Württemberg am Samstag (13.7.) in Bad Krozingen teilte er die Einschätzung, dass die Virusinfektion jederzeit auch im Südwesten ausbrechen könnte. "Die Gefahr einer Virusinfektion ist sehr hoch", sagte der Minister. Gleichwohl sieht er das Land gut vorbereitet. Hauk zufolge war die Viruslast bei den im benachbarten Rheinland-Pfalz aufgefundenen toten Wildschweinen "sehr hoch", und die Tiere hätten schon einige Zeit tot im Wald gelegen. Er kündigte für den Wochenanfang die Aufstellung von Saufängen an. Gleichwohl erwartet der Minister durch den Einsatz der Tierfallen nur "überschaubare Erfolge". Gleichzeitig appellierte er an die Landwirte, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen und die Biosicherheitsmaßnahmen in den Ställen einzuhalten. Weiter versprach Hauk Gespräche mit dem Rhein-Neckar-Kreis über mögliche Drückjagden im Sommer. Auch sei in der Richtlinie für die verkehrsrechtliche Sicherung von Arbeitsstellen an Straßen (RSA) mittlerweile klargestellt worden, dass Jäger Hinweisschilder auf Bewegungsjagden selbst auf- und abbauen dürften. Jäger haben Gesprächsbedarf Landesjägermeister Dr. Jörg Friedmann sieht indes beim Thema Saufänge Gesprächsbedarf. Er stellte klar, dass solche Fanganlagen ein Mittel der Seuchenbekämpfung, nicht aber der Jagd sei. Zugleich erteilte Friedmann möglichen Überlegungen auf Landkreisebene eine Absage, Jäger zur Kadaversuche zwangszuverpflichten. Er appellierte an Hauk, sich dem entgegenzustellen. Als "dringend notwendig" ordnete Friedmann die Errichtung von Zäunen ein, um eine Ausbreitung der ASP-Infektion nach Baden-Württemberg zu unterbinden. Weiter wünscht sich der Landesjägermeister zweifelsfreie Klarheit bei der Einrichtung straßenrechtlicher Maßnahmen bei Jagden, damit entsprechende Schilder von den Jägern selbst auf- und abgebaut werden dürfen. "Ansonsten brauchen wir auch über Sommerdrückjagden gar nicht zu sprechen", unterstrich Friedmann. AgE

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